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Was ist Integrale Medizin?

Integrale Medizin ist

die umfassende integrale Betreuung des Patienten, die Auswahl der richtigen Therapien, die Gestaltung und Umsetzung eines persönlichen Therapiekonzeptes unter interdisziplinärer Zusammenarbeit 

 

 

- Schulmedizin und Komplementärmedizin Hand in Hand - für den Patienten -

 

Unsere westliche Medizin befindet sich in einem Dilemma; und damit wir alle – Behandler, wie Patienten:

Die klassische medizinische Sichtweise erfasst den Menschen leider oft nur noch punktuell auf seine akuten Beschwerden hin. Unser derzeitiges Gesundheitssystem, sowie die damit verbundenen medizinischen Ausbildungen, lassen eine gesamtheitliche Betrachtung von Körper, Seele und Geist kaum noch zu. Dabei belegen die Forschungen aus der Psychosomatik deutlich, wie stark die Innerlichkeit, sowie die äußeren persönlichen Lebensumstände eines Menschen, an Gesundung und Erkrankung beteiligt sind. Im Akutfall rettet die Schulmedizin viele Leben. Langfristig hat sie jedoch wenig Konzepte auf Lager, um den Patienten in ein Gleichgewicht zu führen, welches der nachhaltige Schlüssel zu Gesundheit und Wohlbefinden ist.

 

Alternative Ansätze, wie Komplementärmedizin oder die sogenannte „Ganzheitliche Medizin“ können eine wunderbare Ergänzung zur klassischen Schulmedizin darstellen. Aber gerade die Befürworter - Behandler wie auch Patienten - dieser komplementären oder „ganzheitlichen“ Ansätze, entwickeln leider umgekehrt häufig eine „Allergie" gegen die klassische Schulmedizin, was unterm Strich dem Patienten ebenfalls Schaden zufügen kann. „Ganzheitliche Medizin“ meint nämlich häufig nicht wirklich ganzheitlich, sondern „Bitte alles – aber nur keine Schulmedizin.“.



 

Integrale Medizin hingegen verfolgt den Ansatz, für jeden einzelnen Patienten ein abgestimmtes und individuelles Behandlungskonzept zu entwickeln und dabei keine Therapieform im Vorhinein kategorisch auszugrenzen. Je weiter das Spektrum ist, aus dem der Behandler schöpfen kann, umso besser.

 

Da kein Arzt, Heilpraktiker oder Therapeut alle Behandlungsformen beherrschen kann, versteht sich Integrale Medizin als Networking-Medizin. Therapien, die der Behandler nicht selbst durchführen kann, werden von Kollegen übernommen, die sich auf die jeweilige gefragte Therapie spezialisiert haben. Die Fäden der Behandlungen laufen jedoch für gewöhnlich – das Einverständnis des Patienten vorausgesetzt – bei dem das Behandlungskonzept aufstellenden Arzt/ Heilpraktiker oder Therapeuten zusammen. Auf diesem Wege kann das Behandlungskonzept durch Feedback-Schleifen regelmäßig angepasst und optimiert werden.

 

Ken Wilber schreibt zur Integralen Medizin im Vorwort des gleichnamigen Buches:


„Die integrale Medizin, welche sich zur Zeit rasant entwickelt, ist bereits wesentlich über frühere Ansätze, die unter Begriffen wie ‚holistisch‘, ‚allopathisch‘, ‚alternativ‘ und ‚komplementär‘ bekannt sind, hinausgegangen. Obgleich einige der Bestandteile dieser ursprünglichen Bemühungen beibehalten werden, geht die integrale Medizin von einer wesentlich weitreichenderen Grundlage aus, sie ist tiefer in empirischer Forschung verankert und steht effektiver in Beziehung zu den umfassenden Modellen der menschlichen Psychologie und des Bewusstseins. Doch es ist gut, sich daran zu erinnern, dass eine integrale Medizin sich deutlich sowohl von der konventionellen als auch von der komplementären Medizin unterscheidet, und gleichzeitig bemüht ist, die bewährten
und wirksamen Elemente von beiden aufzunehmen.“

 

 

Die integrale Medizin ist damit ein sehr breit gefächerter Ansatz, der vom Behandler sehr viel Fachwissen, Sorgfalt, Flexibilität und die stetige Bereitschaft, genau und zeitintensiv mit dem jeweiligen Patienten zu arbeiten, erfordert. Gleichzeitig ist ein persönlicher Einsatz des Patienten erforderlich. Der Patient muss verinnerlichen, dass er mit Hilfe des Behandlers seinen eigenen Heilungsweg finden und diesen auch selber gehen muss. Eine hohe Bereitschaft zur persönlichen Entwicklung sollte mindestens gleichwertig neben dem Wunsch stehen, störende Krankheitssymptome ‚einfach‘ loswerden zu wollen.

 

 

Im optimalen Fall steht am Ende eines solchen integralen Prozesses nicht nur das Verschwinden der aktuellen Beschwerden, sondern eben eine Entwicklung der gesamten Persönlichkeit des Menschen und all seiner Lebensbereiche. Letzteres wird durch das Einflechten des Schulungsweges der „Integralen LebensPraxis“ bewirkt (siehe Punkt 6 der Grafik unten).

 

Integrale Medizin ist ‚Networking-Medizin‘

Das Netzwerk der Integralen Heil- und LebensPraxis ist derzeit folgendes:

 

  • Hausärztliche Versorgung
  • Physiotherapie
  • Osteopathie
  • Psychotherapie (Diplompsychologen oder Fachärzte für Psychotherapie)
  • Familientherapie
  • Spirituelle Beratung
  • Fitnesstraining/ Personal Fitness Coaching
  • Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)

 

Wir sind dabei um stetige Erweiterung, aber auch stetige Überprüfung des aktuellen Netzwerks bemüht.

 

 

 

Autor: Nicola Hirsch bei Google Plus, 14.09.2012